Was?

Mit dem Campus neue Ideen für die Welt von morgen verwirklichen

Die berufliche Bildung muss dringend modernisiert werden. Dafür braucht es neue Konzepte – und einen Ort, um diese umzusetzen. Beides wird gerade in Frankfurt entwickelt.

Im Westen der Stadt Frankfurt soll ein neuer Campus für Berufliche Bildung entstehen. Dieser Campus wird mehr sein, als nur ein fortschrittliches Berufsbildungs- und Technologiezentrum. Und er wird mehr sein, als eine zeitgemäße Berufsschule. Man stelle sich einfach einen modernen Uni-Campus vor, einen großzügigen und gut ausgestatteten Lebens- und Lernort für Studierende unterschiedlicher Fachrichtungen. Nur, dass man auf diesem Campus eben keine Studentinnen und Studenten antreffen wird, sondern Handwerkerinnen und Handwerker – und solche, die es werden möchten.

Ein Kooperationsprojekt der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main

Hinter dem Campus-Projekt stehen die unterschiedlichsten Partner. Neben der Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main, als Initiator, ist vor allem die Philipp-Holzmann-Schule zu nennen. Doch auch die Stadt, das Land und der Bund sowie eine Vielzahl weiterer Partner eint das Ziel, der beruflichen Bildung in Frankfurt nicht nur zu einem neuen Standort zu verhelfen, sondern mit dem neuen Standort auch eine neue „Idee“ von beruflicher Bildung umzusetzen (Wie?). Der Kraftakt, der dafür vonnöten ist, kann nur in Verbund mit starken Partnern umgesetzt werden (Wer?).

Campus Berufliche Bildung

Unter dem Slogan „So geht Zukunft“ brachte die Handwerkskammer Frankfurt-Rhein-Main im Jahre 2020 in knapp zwei Minuten ihre Vision von einem Campus für berufliche Bildung auf den Punkt.

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Herausforderungen meistern, Weichen stellen

Das Konzept für diesen Campus für Berufliche Bildung ist relativ neu, was die Notwendigkeit einer solchen Einrichtung indes nicht weniger dringlich macht (Wann?). Denn die Herausforderungen, vor denen das Handwerk steht, sind immens. Dabei geht es beileibe nicht nur um technologische Herausforderungen im Zuge der Digitalisierung, sondern auch um Themen wie gesellschaftlicher Wandel oder Nachhaltigkeit (Warum?). Die Aus- und Weiterbildung muss sich diesen neuen Anforderungen stellen und jetzt die richtigen Antworten geben.

Im Westen viel Neues: Ein neuer Standort in Frankfurt-Rödelheim

Bislang findet in Frankfurt die sogenannte überbetriebliche Lehrlingsunterweisung sowie andere Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten in einem alten, in die Jahre gekommenen Schulgebäude im Frankfurter Gutleutviertel statt. Dieses Berufsbildungs- und Technologiezentrum (BTZ) ist dringend zu erweitern und zu modernisieren. Am alten Standort ist dies nicht möglich. Gleichzeitig muss auch die Philipp-Holzmann-Schule umziehen, da der bisherige Standort für die Erweiterung der Goethe-Universität benötigt wird. Daraus ergab sich die Überlegung, gemeinsam einen neuen Standort in Frankfurt-Rödelheim zu erschließen (Wo?).

Campus für Berufliche Bildung: Erste Konzeptskizzen

Der Campus als zentraler Ort für berufliche Bildung, an dem junge Menschen auf die Herausforderungen von morgen vorbereitet werden – gleichberechtigt und -wertig mit vergleichbaren Einrichtungen aus dem universitärem Kontext.
Aufenthalts/Eingangsbereich: Der Campus soll mehr als ein „Lernort“ sein. Hier wird gearbeitet – und gelebt. Offenheit, Freundlichkeit und Transparenz sind Konzept.
Cafeteria: Neben Lehr- und Beratungsräumen bietet der Campus die Möglichkeit für Zwischenräume – Orte der Begegnung und des Austauschs, an denen verweilt werden kann und soll.
Helle, offene Räume. Möglichkeiten zur Gruppenarbeit. Digitale Tools wie ein digitales Whiteboard und mobile Geräte für die Schüler und Auszubildenden sind selbstverständlich. Willkommen in der Zukunft!
Wie sollen Augenoptikerinnen und Augenoptiker ausgebildet werden? Einerseits geht es hier um das Handwerk als solches, inklusive virtueller Augenvermessung und allem, was heute dazugehört. Aber ebenso auch um das Kundengeschäft und die Beratung.
Wie sollen Dachdeckerinnen und Dachdecker ausgebildet werden? Ganz klassisch, aber eben auch modern – mit Drohnen und digitaler Vermessung. Aber vor allem: gemeinsam in Teams und Projekten.
Wie sollen Gebäudereinigerinnen und Gebäudereiniger ausgebildet werden? Von Fassaden- bis Hygienereinigung im Krankenhaus: modernste Anwendungsmethoden treffen auf innovative Technik.
Wie sollen Orthopädieschuhmacherinnen und Orthopädieschuhmacher ausgebildet werden? Interdisziplinäre Zusammenarbeit ist gerade auch bei solchen Ausbildungsberufen gefragt. Doch die will gelernt sein!
Wie soll man für die Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik ausbilden? Augmented Reality oder Building Information Modelling – für die Ausbildung braucht man schon lange nicht mehr nur eine Wasserpumpenzange.
Wie sollen Elektronikerinnen und Elektroniker ausgebildet werden? Neben klassischen Elektrosteckwände benötigt eine moderne Werkstatt heute auch moderne Instrumente, um beispielsweise die Gebäudesteuerung zu erlernen.
Wie sollen Metallbauerinnen und Metallbauer ausgebildet werden? Schweißroboter, Vitual Welding, daneben das „klassische“ Schweißen“. Und all das in modernen, offenen Werkstätten. So soll berufliche Bildung aussehen!
Wie sollen Fahrzeuglackiererinnen und Fahrzeuglackierer ausgebildet werden? Hier ein Plotter, dort ein Arbeitsplatz zum virtuellen Lackieren und rechts noch ein moderner Fotospektrometer. Modernes Handwerk kann so attraktiv sein!